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Wiesenhaus

(anhand der Grundzüge des Berliner und unter Einbeziehen des Münchner Eingewöhnungsmodells)

Für die meisten Kinder ist es das erste Mal, dass sie sich mehrere Tage in der Woche, für einige Stunden von Mutter und Vater lösen. 
Erleichtern Sie Ihrem Kind die Eingewöhnung und nehmen Sie sich in den ersten Wochen genügend Zeit, um den Übergang in die Kinderkrippe mitzugestalten.

Überlassen Sie Ihrem Kind die Zeit, die es braucht um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Ist Ihr Kind sicher, dass Sie da sind, dann wird es von sich aus beginnen, seine neue Umgebung zu erobern. Ihr Kind braucht keine Angst zu haben, dass Sie es in einer noch fremden Umgebung alleine lassen. Es kann zu Ihnen kommen, wann immer es Sie braucht!

Wir empfehlen, dass in den ersten drei Tagen eine Bezugsperson (Mutter, Vater, Oma) die gesamte Aufenthaltszeit als „sicherer“ Hafen mit in der Kinderkrippe anwesend ist. Planen Sie insgesamt einen Monat für die Eingewöhnung ihres Kindes in die Kinderkrippe ein. Seien Sie einfach für Ihr Kind da.
Fühlt sich Ihr Kind in der neuen Umgebung sicher und wohl, dann wird es sich langsam von seiner Bezugsperson lösen. Es gibt für Ihr Kind viel Neues zu entdecken: neue Räume, neue Spielmöglichkeiten, Spielsachen und neue Spielpartner. Erste vorsichtige Kontakte zu anderen Kindern und zu den noch fremden Erwachsenen werden sich entwickeln. Ihr Kind erobert seinen neuen Lebensraum und wird nun alleine auf Entdeckungstour gehen.

Doch darf man nicht vergessen, dass die Kleinen viele Eindrücke verarbeiten müssen. Wir empfehlen, den Aufenthalt in der Kinderkrippe langsam zu erweitern, um das Kind nicht zu überfordern. Ein Zeitrahmen von etwa zwei Stunden genügt anfangs. Jedes Kind ist anders, deshalb sollte der Zeitrahmen für jedes Kind individuell gestaltet werden. Findet sich Ihr Kind in der neuen Umgebung gut zurecht und löst sich von Ihnen, dann können Sie den Gruppenraum (meist nach drei Tagen) für kurze Zeit verlassen. Jedes Kind kennt es von daheim, dass Sie kurz weggehen und dann wiederkommen. 

Sagen Sie Ihrem Kind Bescheid, sagen Sie warum Sie weggehen und benennen Sie alltägliche Situationen, die Ihr Kind bereits kennt. Das Kind braucht Ihr Vertrauen, deshalb ist es wichtig, dass Sie sich verabschieden und sich an den vereinbarten Zeitrahmen halten. Ihr Kind gewinnt so die Sicherheit, dass es sich auf Sie verlassen kann. Wir empfehlen, dass Sie den Raum erstmals für circa 10 Minuten verlassen und den Zeitrahmen dann täglich langsam ausdehnen. Verabschieden Sie sich kurz! Hilfreich ist es, ein gleichbleibendes Ritual mit Ihrem Kind zu entwickeln. Bitte sprechen Sie darüber auch mit der Bezugserzieherin Ihres Kindes. Die Bezugserzieherin ist in der Eingewöhnungszeit für Sie und Ihr Kind da.

Wenn Sie aus dem Gruppenraum gehen möchten, achten Sie bitte darauf, dass die Bezugserzieherin in dem Moment nur für Ihr Kind da sein kann. Bitte sprechen Sie so viel wie möglich mit Ihr ab. Sind Sie sich sicher, dass Sie den richtigen Zeitpunkt zur Trennung gewählt haben, dann geben Sie die Sicherheit an Ihr Kind weiter. Sagen Sie, dass Sie gleich wieder kommen und dann zusammen heimgehen. Bitte setzen Sie die Abmachung mit Ihrem Kind auch um. Das bedeutet: das Kind abholen, anziehen und gleich nach Hause gehen. Die Zeit der Trennung sollte von Tag zu Tag verlängert werden.

Manche Kinder entwickeln Ängste und befürchten, dass Sie nicht abgeholt werden. Jedes Kind spürt emotional, ob Mutter oder Vater selbst unsicher und ängstlich sind. Eltern können Ängste unbewusst auf Ihr Kind übertragen. Haben Sie Vertrauen in die Bezugsperson  Ihres Kindes, auch wenn Ihr Kind kurz weinen sollte. Bedenken Sie, Ihr Kind macht einige Tage in der Woche oder täglich die Erfahrung, dass Sie wiederkommen und wird an Sicherheit gewinnen. Wir empfehlen Ihnen, sich vor der Eingewöhnung in der Kinderkrippe nach dem Tagesablauf zu erkundigen. Stellen Sie den Schlaf- und Essensrythmus Ihres Kindes rechtzeitig um, um Stress für ihr Kind zu vermeiden. Ganztageskinder dürfen in der letzten Woche der Eingewöhnungszeit bereits ausprobieren, in der Kinderkrippe zu schlafen oder zu ruhen.

Kind, Eltern und Erzieherinnen lernen sich kennen. Erzieherin und Kind entwickeln eine tragfähige Bindung und Beziehung. Das Kind fasst Vertrauen und fühlt sich angenommen. Durch die Integration in das Gruppengeschehen wird Ihr Kind auch durch die anderen Kinder zunehmend mit einbezogen.